|
|
Hühnerhaltung |
Bildbeschreibung
Alle kennen das Gefühl, sich auf unsicherem Grund zu bewegen. In dem Ölbild „Hühnerhaltung“ sitzt eine Frau zusammen mit vier Hühnern auf einem Brett. Es gibt keine Aussage, wo und wie das Brett befestigt ist. Es kann knapp über Sitzhöhe sein, so dass die Frau gerade nicht mehr den Boden berühren kann, oder in schwindelerregender Höhe, eine Situation, die man vielleicht aus Träumen kennt.
Letztendlich passiert nicht viel. Die Situation ist nicht alltäglich, aber auch nicht so schrecklich, dass die Beteiligten in alle Richtungen Reißaus nehmen würden. Zumindest könnten die Hühner davonfliegen. Man beäugt sich. Versucht sich an die Situation anzupassen und nicht allzu sehr aufzufallen.
Auch die in letzter Zeit aufgrund von Skandalen geführten gesellschaftliche Diskussionen um artgerechte Tierhaltung drängen sich bei der Betrachtung auf. Die Frau im Bild hat ein Huhn auf dem Schoß. Sie hat offensichtlich ein freundschaftliches persönliches Verhältnis zu den Hühnern. Sie hält sich Hühner. Der Begriff Hühnerhaltung ist jedoch schillernd. Er könnte auch bedeuten, dass sich die Hühner eine ihnen wohlgesonnene Pflegerin halten.
Das Bild gehört zu einer Serie, in der das Zusammenleben von Menschen aber auch von Menschen und Tieren thematisiert wird. Oft suchen sich einsame Menschen Gefährten aus dem Tierreich, mit denen sie eine innige Beziehung eingehen.
Meine Bilder sind für viele Lesarten offen. Letztendlich ist die Interpretation die richtige, die der Betrachter oder die Betrachterin gerade in dem Augenblick für stimmig hält. Die entscheidende Frage ist letztendlich, was passiert zwischen Betrachtern und Bild, was hoffentlich vielfältig und in der Zeit wandelbar ist.